Am 27. Juli 2000 gab es am S-Bahnhof Düsseldorf Wehrhahn einen rassistischen und antisemitischen Anschlag. Durch eine Explosion wurden dabei zehn Menschen verletzt, einige davon lebensgefährlich. Der Anschlag traf eine Gruppe von Sprachschüler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion, darunter Jüdinnen und Juden. Eine Frau verlor ihr ungeborenes Kind.
Die Tat ist bis heute, 24 Jahre später, nicht aufgeklärt. Obwohl ein Verdächtiger aus der Düsseldorfer Neonazi-Szene ermittelt werden konnte, kam es erst 2018 zu einem Prozess, bei dem der Angeklagte jedoch freigesprochen wurde. Antifaschistische Gruppen hatten dabei bereits von Anfang an auf den mutmaßlichen Täter und sein rechtsextremes Umfeld hingewiesen. Die Tat schlug auch in internationalen Medien breite Wellen und führte nach einem weiteren antisemitischen Anschlag am 2. Oktober 2000 auf die Düsseldorfer Synagoge zum vom Bundeskanzler Schröder ausgerufenen „Aufstand der Anständigen“. Dabei wurden die Debatten über Antisemitismus, Neonazismus sowie über ein NPD-Verbot weiter angeschoben.
Unterstützer*innen setzten sich seit Jahren für ein angemessenes Erinnern, ein breites Gedenken und Aufklärung des Anschlags ein. Dem muss endlich nachgekommen werden!
Unsere Solidarität gilt allen von antisemitischer und rassistischer Gewalt und Hetze Betroffenen, all jenen, denen Gerechtigkeit verwehrt wird, sowie ihren Familien und Freund*innen.