Beitrag von Freya Sophie Willenbrock, 25. 01. 2023
Ich bin Freya Willenbrock und absolviere mein Schülerpraktikum im Büro der Vizepräsidentin Petra Pau und habe in diesem Rahmen die Möglichkeit den Alltag einer Abgeordneten im deutschen Bundestag mitzuerleben.
Am Sonntag den 22. Januar 2023 flog Petra Pau mit dem gesamten Kabinett und dem Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich des 60. Jubiläums des Élysée-Vertrags, nach Paris, um dieses Ereignis mit einer gemeinsamen parlamentarischen Sitzung zu zelebrieren.
Der Elysee- Vertrag ist der Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Freundschaft. Er ist ein „Meilenstein“ in der Verständnispolitik zwischen den Ländern seit dem 2. Weltkrieg und beendete die jahrhundertealte Rivalität und Erbfeindschaft.
Das von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle unterzeichnete bilaterale Abkommen legte den Grundstein für den sogenannten deutsch-französischen „Motor“ der EU.
Es verpflichtet die Staaten unter anderem zur engen Zusammenarbeit bei Konsultation und Koordinierung der Außen- Europa- und Verteidigungspolitik, der Förderung der jeweiligen Sprachkenntnisse und der gemeinsamen wissenschaftlichen Forschung.
Die mit dem Élysée-Vertrag etablierten industriellen Kontakte und anderen gemeinsamen Unternehmen, wie der Fernsehsender ARTE, das Unternehmen Airbus oder das deutsch- französische Jugendwerk führten über Jahrzehnte zum weiteren Zusammenschluss beider Nationen. Im Laufe der Zeit kam es unter anderem zu einem europäischen Währungssystem.
Am Sonntag bezeichnete Macron die Freundschaft als „ein tägliches Plebiszit“. Diese Freundschaft dürfe nie enden, machte er deutlich. Die durch den Elysee- Vertrag beschlossene Zusammenarbeit beider Länder ist ein fundamentaler Schritt auf dem Weg zu einem geeinten Europa. Die Deutschen, so Scholz, blicken bewegt auf die Größe des französischen Volkes, das „alle (sic) berechtigten Zweifel zum Trotz“ nach dem zweiten Weltkrieg „die Hand zur Versöhnung gereicht hat“.
Doch was bedeutet Der Elysee- Vertrag für unsere Generation?
In vielen deutschen Schulen ist es möglich Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen.
Heutzutage gibt es außerdem viele Austauschprogramme, wie beispielsweise das Brigitte- Sauzay- Programm in den neunten Klassen, welches drei Monate im jeweils anderen Land mit dem Austauschpartner beinhaltet. Zur weiteren Förderung der Sprachkenntnisse bieten einige Schulen das Diplôme d´Etudes en langue francais an, bei dem man die Möglichkeit hat das nächste Sprachlevel im Französischen zu erreichen.
Das alles bringt unsere Generation der französischen Nation und somit ihrer Kultur näher. Wir entwickeln ein Verständnis für einander und lassen Differenzen hinter uns. So dass wir in ein paar Jahren das 70. und 100. Jubiläum des Élysée- Vertrags feiern können.